Donnerstag, 15.Oktober 2009 12:44

Vietnam

Sai Gon


Tag 1, 01.10.09

Nach dem einstuendigen Flug von Kon Tum kommen wir am Flughafen in Sai Gon an. Ein Taxi bringt uns zum beliebten Guesthouse von Madame Cuc. Eine Reservierung konnten wir nicht vornehmen, da der Stromausfall in Kon Tum auch das Telefonnetz lahmlegte, somit hoffen wir auf Glueck. Leider ist das Glueck nicht auf unserer Seite, sie hat kein Zimmer mehr frei, bringt uns jedoch an einem anderen Ort unter und verspricht uns fuer morgen ein Zimmer in ihrem Hotel. Unsere Paesse geben wir ab und hoffen unser Visa zu einem unverschaemt hohen Betrag verlaengern lassen zu koennen.
Wir tauchen in das Chaos der Stadt ein. Als erstes fallen uns die unzaehligen Stromkabel auf, die sich zu einem wilden Gehaenge zusammenfinden. Aber auch die unzaehlbare Menge an Roller kann sich sehen lassen, ueberall summt und brummt es, alles ist in Bewegung. Staunend stehen wir an einer Ampel und schauen dem fahrbaren Ungetuem zu.
Unser Spatziergang fuehrt uns durch das Traveller-Viertel in dem wir wohnen, einen belebten Park und zum Benh Than Markt, welcher mitsamt seinem Uhrturm als eines der Wahrzeichen der Stadt gilt. Beim anschliessenden Bummel finden wir jedoch nichts, das uns anspricht, so sparen wir immerhin Geld. Bei einem kuehlen Lemon-Juice erholen wir uns von der Hektik der Millionenmetropole und koennen uns nicht entscheiden. Gefaellt uns die Stadt?





Tag 2, 02.10.09

Fuer eine Nacht war unser Zimmer in Ordnung, nun moechten wir jedoch gerne auf das Angebot von Madame Cuc zurueckkommen und wechseln. Nach langem Zoegern erfahren wir, dass auch heute alles ausgebucht ist. Wir machen uns somit selbst auf Zimmersuche und werden fuendig. Ab sofort liegt unser Zuhause im 6. Stock des Kim Hotel und in den 15 $ Zimmerpreis ist ein atemberaubender Blick ueber Sai Gon inklusive. Perfekt!
Mit Reisefuehrer und guter Laune ausgeruestet erkunden wir weiter unsere Heimat fuer die naechsten paar Tage. Im Antiquitaeten-Viertel schmunzeln wir ueber Donald Duck-Uhren, wir bewundern das alte Ratshaus, welches 1901-1908 erbaut wurde und werfen einen Blick auf das alterwuerdige Fuenfsterne-Hotel Rex. Am protzigen Ho-Chi-Minh Stadtmuseum gehts vorbei zom Hoi Truong Thong Nhat (Wiedervereinigungspalast), ein Bau im Stil der 60-er Jahre Architektur und beileibe keine Schoenheit. Durch einen schattigen "Stadtwald" gelangen wir zur Kathedrale Notre Dame, welche sich als Kulisse fuer Hochzeitsfotos grosser Beliebtheit erfreut. Die Backsteine des Gebaeudes geben einen interessanten Kontrast zu den modernen Glasbauten im Hintergrund ab. Nur einen Katzensprung entfernt befindet sich das Hauptpostamt, welches ein weiteres Wahrzeichen Sai Gon`s darstellt. Unzaehlige Touristen besuchen den imposanten Bau und unter den wachsamen Augen Ho-Chi-Min`s werden Briefe und Pakete verschickt. Es befindet sich gar eine DHL-Filliale da, von der wir Tage spaeter Gebrauch machen werden.
Nach diesen vielen Eindruecken erholen wir uns im Schatten eines Sonnenschirms und Mithilfe eines eiskalten Kaffee`s. Wir schauen den flanierenden Menschen und dem Treiben auf der Strasse zu, die Zeit verstreicht.
Erholt machen wir uns auf den Rueckweg ueber die Dong Khoi, eine Strasse von Boutiquen, schicken Restaurants und Cafes gesaeumt. Als wir auf Deutsch angesprochen werden, verstehen wir die Welt nicht mehr. Vor uns stehen Crissy und Roland, welche wir in Ninh Binh angetroffen haben und die sich auf Weltreise befinden. So ein Zufall! Bei einem weiteren Kaffee in einem kleinen, vietnamesischen Lokal, abseits des teuren Boulevards, werden Erfahrungen und Reisetipps ausgetauscht. Wir beschliessen uns abermals zu treffen und machen uns dann auf den Rueckweg. Am Abend essen wir zum ersten Mal auf unserer Reise eine Pizza, sie ist koestlich, dem Restaurant Mimosa sei Dank! Ausserdem erstehen wir von einer der unzaehligen fliegenden Verkaeuferinnen Raubkopien von Buechern, sogar in deutscher Sprache.





3. Tag, 03.10.09

Auf unserem Mini-Balkon geniessen wir franzoesische Baguettes und "Iced Coffee", dabei sehen wir dem Gewuehl unten in den Gassen zu. Bereits hat die Sonne eine erstaunliche Kraft und wir verlassen unser Zimmer fluchtartig. Mit dem Taxi, dessen Kuehle wir sehr zu schaetzen wissen, fahren wir ins chinesische Viertel Cho Lon. Da der Taxameter aber bereits ins Unermaessliche schnellt, steigen wir aus bevor wir da sind.
Enge Gassen mit allen moeglichen und unmoeglichen Waren breiten sich vor unseren Augen aus. Von richtigen Trottoir`s kann keine Rede sein, wir sind darauf bedacht weder ueberfahren zu werden, noch in eine der diversen Gruben zu fallen und auch in die undefinierbaren Abfallberge wollen wir nicht unbedingt treten. Unser Spatziergang gleicht einem Hindernislauf und ist zusammen mit dem Umherschauen richtig anstrengend. Wie wir das von China kennen, herrscht auch hier geschaeftiges Treiben, es wird gekauft, verkauft, gelagert, transportiert, "gemaertet"... Das pure Gegenteil stellt da die Ruhe ausstrahlende Nghia An Hoi Quan-Pagode dar, die wir kurze Zeit spaeter besuchen.
Schliesslich kommen wir im Herz von Cho Lon, dem Binh Tay-Market an, welcher als einer der schoensten Maerkte der Stadt gilt. Schoenes laesst sich unserer Meinung nach nichts finden, beeindruckend sind einzig die gigantischen Massen an Waren und das Gewimmel im Markt. Nach einigen ruhigen Minuten auf der Terasse eines Restaurants sind wir bereit neue Eindrucke aufzunehmen und was uns erwartet ist als schwere Kost zu bezeichnen. Wir befassen uns mit der traurigen Geschichte Vietnams und besuchen das Kriegsrelikte-Museum. Der einstige Name "Museum der amerikanischen und chinesischen Kriegsverbrechen" beschrieb die Exponate definitiv besser, schreckte jedoch viele Besucher ab. Das Gezeigte schockiert, stimmt nachdenklich, macht wuetend und laesst nach dem Warum fragen, oftmals liessen wir davon ab die Bilder genau zu betrachten.
Auf dem Nachhauseweg verlaufen wir uns und besuchen einen Hindu-Tempel. In dessen Innern entzuenden auch Vietnamesen und Chinesen, welche mit dem Hinduismus nicht viel zu tun haben, Raeucherstaebchen - ein Beleg fuer den pragmatischen Umgang mit Religion in Vietnam.
Heute haben wir das gute Nachtessen definitv verdient und auch das Samstagabend-Bier in luftiger Hoehe lassen wir uns schmecken.





Tag 4, 04.10.09

Der Tag ist bereits in vollem Gange, fuer uns ist es jedoch noch frueh. Ein schnelles Zmorge und wir finden uns in einem grossen Touristenbus wieder, welcher uns zu den Cu Chi-Tunnels bringen wird. Die Fahrt fuert aus der anstrengenden Stadt durch immer gleiche, kleine Doerfer und an grossen Plantagen Gummibaeumen vorbei.
Im Gebiet der Tunnels schauen wir uns in einem bunkerartigen Gebaeude eine Dokumentation an, welche wir jedoch als Propaganda empfinden. Unser Fuerer klettert dann in einen Eingang eines Tunnels und Mutige versuchen sich ebenso. Der Deckel des Eingangs laesst sich ganz zuschieben und verhalf den Angreiffenden so zu den beruechtigten Ueberfaellen aus dem Hinterhalt. Auch die diversen Fallen mit meist toedlichem Ende gingen nicht eben zimperlich mit ihren Opfern um, wie wir mit Schrecken feststellen. In einer naechsten Station wird mit taeuschend echten Puppen die gefaehrliche Arbeit in einer Waffenproduktion nachgestellt. Makaber wird es bei einem Schiessstand, bei dem jeder selbst boeser Bube spielen kann. Im Gegensatz zu anderen lassen wir davon aber gerne ab und schlecken lieber ein Eis. Zum Schluss haben wir die Moeglichkeit durch einen, fuer Touristen vergroesserten, Tunnel zu kriechen. Das Gefuehl ist ausserst beklemmend, es scheint zu wenig Luft zu geben und wir nutzen die erste Gelegenheit wieder nach draussen zu gehen. Sich vorzustellen hier in staendiger Todesangst zu leben ist ein unvorstellbarer Albtraum.
Am Abend treffen wir Crissy und Roland zum Abendessen im Huong Lai, hier ist das Essen etwas teurer, dafuer wird ein soziales Projekt unterstuetzt. Benachteiligte Jugendliche erhalten hier eine Ausbildung in der Gastronomie und werden spaeter gute Chancen haben eine Arbeitsstelle zu finden. Es wird ein schoener, lustiger Abend und wir verabschieden uns von den zwei Deutschen auf unbestimmte Zeit.





Tag 5, 05.10.09

Laute, pompoese Musik weckt uns um 6 Uhr morgens. Wir zaehlen eins und eins zusammen und nehmen an, dass nun der Sarg, welcher im Haus nebenan aufgebahrt war, abtransportiert wird. Ganz in Weiss gekleidete Angehoerige und Moenche hatten Tage zuvor Zeremonien abgehalten vor dem Haus. Somit sind wir frueher wach als geplant und geniessen ein fruehes Zmorge. Wir machen uns ans arbeiten und verlassen das dubiose Internetcafe mit den vielen Aquarien erst Stunden spaeter. Ein Bummel fuehrt uns zum Saigon-River wo wir das Treiben im Hafen beobachten. Spuren der Kolonialzeit lassen sich beim Hotel Majestic, welches 1925 fertig gestellt wurde, erahnen, ebenso der dort vorherrschende Luxus. Wir begnuegen uns mit weniger und essen in einem einfachen Lokal. Beim Bummel durch die Strassen fallen uns einmal mehr die vielen verkrueppelten Menschen auf, deren Gesichter vom Krieg erzaehlen. Wir versuchen unser Mitgefuehl in Form von Dong zu zeigen...

Von unserem Balkon lassen wir den Blick ein letztes Mal ueber die Grossstadt schweiffen und noch immer sind wir uns nicht sicher, was wir von ihr halten sollen.





Tag 6, 06.10.09

Ein Taxi bringt uns zum aeusserst kleinen Bahnhof von Sai Gon. Obwohl es frueh am Morgen ist nimmt das Leben bereits seinen Gang. Wir kaufen teure Verpflegung fuer unterwegs und beziehen unsere Plaetze, welche sich in der Golden Class befinden, auch gut! Ein Erinnerungsfoto vor dem Zug und auf geht`s nach Mui Ne!







@ Mami: Du hesch scho raecht, grad en Sai Gon esch es eus ami au z vell worde. Aber s guete esch, dass mer ali Ziit vo de Waelt haend, so choemer au mol stondelang enes Cafi setze ond Nuet mache, oder
zrogg es Zemmer go. Mer mached eus laengst kein Stress meh, alles muesse z gseh, das esch eh ned moeglich. Ond mer lueged au, dass mer ned nor vo Grossstadt zo Grossstadt goend, das waer denn sost
woerkli z astraengend, au foer eus.
Mer hetted gern mol echli e Abchuelig, emel foer paar Tag. Be eus esch es konstant warm bes heiss. Aber mer gnuesseds jetzt no, so langs so esch. Haend scho s Gfuehl, dass mer jo gar noem soo lang choend
onterwaegs si...Bes jetzt esch au em neue Land alles guet ond sehr idroecklich.
Alles Liebi ond Gruess us Phnom Penh
      
Hoi ehr zwoi!Ich stuune jo,merke no gar kei ermüedig be euch.Mer wird`s mängisch bem läse echli "zvell"(zvell mänsche,zvell verkehr,zvell hüser,zvell ware..)Aber das esch sicher sàlter,dorom mues mer reise wenn mer jung esch!(emol so) Ich hätt gern emol es föteli vo euch beidne näb es paar asiate.So ,dass mer euch zwoi bohnestange mol richtig gseht im gägesatz zu dene "zwerge".Ehr hätted jetzt glaub richtig freud a eusne tämperature,so2-8°.Das wär doch emol e schöni abchühlig.Es gseht be euch schochli heiss und füecht us.Mer schwiizer ziend eus langsam i eusi höhli zrogg.Chamer das gar ned vorstelle,emmer gschäftig si,emmer so vell mänsche um eim!Aber das esch secher au en unvergässliche iidruck für euch.Ich hoffe,au em neue land goht alles guet.mami
      
hallo er 2. Danke vel mol für d'Charte.Es hät üs mega gfreut.Nur ha i es de Olga müesse übersetze - wel si ned Schwitzertütsch verschtot-Aber bem Grosi hät sis dä no uf Dütsch chönne läse*grins*Also mer benide eu scho es bezeli - do wete mer au si - Vietnam isch mega schón. I be di letscht woche in Mumbay gsi. Super Hotel - und dä extremschti Gegesätz - Slums vom Schlimschte bis i Bach abe...Öis gots guet und am Zischitg gömer weder go de chli Kramer luege ;-))))Veli liebi Grüess und hebets guetmarcel&olga
      
Hey Megi! Bitte gern gscheh. Besch denn so gstresst, dassd noni dezue cho besch? So vell haemmer jo jetzt au ned weder gschrebe:)
Mer haend eus woerkli scho zemli a das Laebe do apasst, emel a gwoessi Sache, scho ned a alles....Jo, mer choemed scho einisch zrogg, aber erst
so em Januar, bes denn halte mers no guet us do:-)
Hoffed be der/eu esch alles guet? Freued eus vo der z ghoere. Liebi Gruess ond bes gli
      
ihr chaibe ! danke viel mol für d'karte ! bin gar nonig dezue cho sie dure z'lese :) wie immer super fotos, sehr flashigi sach, muessi säge. ihr hend euch wohl scho richtig ah die fernöstlich umgebig apasst ? chömmeder überhaupt no einisch hei so schnell ? werd mich nomol melde ...grussmarc